Du bist der dienstälteste Barmann vom Tribehouse. Musst Du Dich als Greis fühlen oder sind die Gäste auch älter geworden?
Warum sollte ich mich als Greis fühlen, einige unserer ersten Gäste kommen schließlich immer noch. Viele davon sind viel älter als ich. Dass man älter geworden ist, merkt man eigentlich nur an den neuen und jungen Gästen, die einen bei der Bestellung manchmal siezen

Du siehst auch mit 40 Jahren noch jung und knackig aus. Trotz oder wegen der langjährigen nächtlichen Arbeit?
Nun ja, ‚an meine Haut lasse ich nur Wasser und CD‘, und wenn ich mich schlecht fühle nehme ich ‚Merz Spezial Dragees‘.

Bevor du zum Tribehouse gestoßen bist, hast du schon für renommierte Düsseldorfer Clubs gearbeitet. Warum bist Du dem Tribehouse so lange treu geblieben? Was war dort anders?
Das Tribehouse war der einzige Club, für den ‚We are one family‘ nicht nur eine Floskel war, sondern auch gelebt wurde. Nichts wurde dem Zufall überlassen, alle arbeiteten wirklich als Team zusammen. Während man in den meisten Clubs zwischen Äußerung des Getränkewunsches und Erhalt getrost zur Toilette gehen konnte, musste man im Tribehouse zusehen, dass man seine Karte direkt am Start hatte ohne unangenehm aufzufallen. ‚Gläserblitze‘ wie Sebastian, Ardit, Loda und Co. vermittelten mir erstmals die wahre Herkunft des Begriffes ‚Gläserblitz‘. Nirgends durfte ich jemals so einen reibungslosen und sauberen Service erleben! Die Crew inklusive Chefetage wuchsen mit der Zeit zu Freunden zusammen. Ein Teil dieser Crew zu sein, ließ mich immer vergessen, gerade im Job zu sein. Außerdem die ständig wechselnden, pompösen optischen Veränderungen des Clubs, sowie die Verbesserungen der Theken, der Sound- und Lichttechnik. Und zu guter Letzt Babette, die gute Seele des Tribehouse Büros. Die einzige Person, die gleichzeitig mit zwei Leuten telefonieren, einen Text Korrektur lesen, die Post reinholen und unangemeldetem Besuch eine Latte macchiato noisette kredenzen kann.

Wir bitten um eine witzige Anekdote aus Deinem Tribehouse Berufsleben.
Da gibt es so viele, dass es mir schwer fällt eine heraus zu picken. Vielleicht diese hier: eine Kollegin sagte mir während der Schicht im Club noch vollkommen geistesgegenwärtig, sie würde mal eben zur Toilette gehen und Stunden später wurde sie dort fest schlafend gefunden.

Dürfen wir uns auch in Zukunft auf den von vielen Gästen hochgelobten Barmann freuen? Zum Beispiel in der Kiesgrube?
Darauf könnt Ihr Gift nehmen. Die Tribehouse-Theke ist meine Droge, ihr seid die einzigen, die es immer noch schaffen einen Club oder ein Event so voll zu bekommen, dass ich in den Genuss der „Umsatz-Olympiade“ komme. Erst wenn ich alle Hände voll zu tun habe und ins Schwitzen komme, fühle ich mich richtig wohl.

MOCCA

  • Geboren: 31. Juli 1968
  • Barmann im Tribehouse seit 1996
  • Beruf: gelernter Koch und Gastronom