Wie war Dein erster Besuch im Tribehouse?
Ich war schockiert. Ich habe die Welt nicht verstanden, ich dachte das tickt ja hier ganz anders. 1998 hat meiner Meinung auch die Zeit angefangen, wo der Club immer noch szenig war, aber eine professionellere Schale bekam. Da fühlte ich mich angesprochen. Der Laden hat eine Wirkung auf mich gehabt. Ich kenne viele Clubs und bin nachts zuhause. Im nach hinein sage ich: Den Tribehouse-Besuch sollte die Krankenkasse bezahlen. Es ist wie eine Therapie für die Seele.

Unten oder oben?
Oben war es für mich sehr optimal: Die Enge, die Nähe, die Reibung, du spürst die Menschen dort viel mehr, es ist einfach intimer. Aber natürlich bleibst du auch schon mal unten hängen, zum Beispiel wenn die Musik außergewöhnlich ist.

Phänomen Tribehouse. Was ist das besondere an diesem Club?
Das Tribehouse hat eine magische Wirkung. Und das geht auch von den Menschen aus. Der Wumms kommt aus den Boxen, aber das ist für mich nicht der zentrale Punkt. Es sind die Menschen, die den Puls geben. Die Kombination aus Gästen und Sound ist einmalig. Die DJs, die im Tribehouse auflegen, sind in Top-Adressen weltweit unterwegs. Aber diese Clubs sind anders. Du hast den Gäste-Mix nicht, nicht diese Farbe: Du triffst im Tribehouse auch Leute, die auf HipHop und Soul stehen, genauso wie richtige Electro- oder House-Fans. Der laden hat seine eigene Szene gebildet.

Das Tribehouse macht zu. Und jetzt?
Ich werde mit meinem Rechtsanwalt reden (lacht). Die können uns nicht dorthin bringen und jetzt sagen, sie machen zu. Aber im Ernst: Das Tribehouse wird in den Köpfen weiter existieren. Man wird nachts weiterhin Leute treffen, die man aus dem Tribehouse kennt. Der Mythos wird am Leben bleiben.

RAMZY

  • Geboren: 27. September 1974
  • Gast seit 1998
  • Beruf: Unternehmer